Die beiden Judoka Oliver Zuckschwerdt und Thomas Gschwend vom Judo & Ju-Jitsu Club Rorschach/Goldach haben sich für die Weltmeisterschaften in Deutschland qualifiziert. Mitte Juni reisen sie als Mitglieder des Nationalteams nach Frankfurt.
“Der Rheintaler”, vom 12. Mai 2011
Tagblatt, Regionalsport St.Gallen, vom 13. Mai 2011
Thurgauer Zeitung, vom 14. Mai 2011
Mit zwölf Teilnehmern reist der Schweizerische Judo Verband an die Weltmeisterschaften in Deutschland. Zwei davon kommen aus der Ostschweiz und trainieren im Judo& Ju-Jitsu Club Rorschach/Goldach. Als Mitglieder des Swiss Kata Team, der Nationalmannschaft des Schweizerischen Judo Verbandes, haben sich die beiden Rorschacher Judoka Oliver Zuckschwerdt und Thomas Gschwend für die Weltmeisterschaften qualifiziert.
In der Kampfkunst Judo gibt es zwei Wettkampfformen: Shiai, der klassische Zweikampf und Kata, die Form. Judo-Kata sind festgelegte Abfolgen von Techniken, die Prinzipien vermitteln. Im Wettkampf wird die Gesamtpräsentation bewertet und darauf geachtet, dass die einzelnen Techniken technisch perfekt ausgeführt werden. Das Team Zuckschwerdt/Gschwend wird für die Schweiz in der Nage no Kata, der Form des Werfens starten. Die beiden demonstrieren in einem festgelegten Zeremoniell fünfzehn Wurftechniken im Sinne von Angriff und Verteidigung. Die Würfe werden Rechts und Links vorgeführt und müssen möglichst perfekt gezeigt werden.
Unter den zehn besten der Welt
Seit gut drei Jahren sind Zuckschwerdt und Gschwend Mitglieder des Schweizer Nationalteams. Das Training für die Wettkämpfe findet neben den Treffen des Nationalteams in Liesthal und Bern, mehrheitlich in ihrem Heimatclub in Rorschach statt. Im Stützpunkttraining werden sie vom Nationalcoach Jean-Pierre Ryser (6. Dan) unterstützt und beraten. In Rorschach beim Heimtraining sind die beiden dann auf sich alleine gestellt. Zu Hause wird vor allem das Gelernte umgesetzt und eingeschliffen.
Neben diversen Medaillen an europäischen Turnieren, wurden sie im letzten Jahr Schweizermeister, belegten an den Europameisterschaften in Italien den 6. Platz und schlossen an den Weltmeisterschaften in Budapest mit dem besten Schweizer Resultat, dem 9. Rang ab. Ziel in diesem Jahr ist es wieder unter die besten zehn zu gelangen und die eigene Platzierung zu verbessern. Die starke Konkurrenz kommt dabei vor allem aus Japan, Rumänien, Spanien und Italien.
Beharrlichkeit und Geduld
Bis dahin war es allerdings ein langer Weg. Beide haben bereits im Kindesalter mit Judo begonnen und die vielen Stufen im Judo durchlaufen. Wer Judo betreibt, braucht Geduld und Beharrlichkeit.
Diese hat sich ausgezahlt: mittlerweilen sind beide Judoka Träger des Schwarzen Gürtels und selbst Trainingsleiter. Woche für Woche engagieren sich die beiden ehrenamtlich im Judo Club Rorschach und unterrichten selbst Kinder und Erwachsene. Sie wollen so einen Teil von dem zurückgeben, was sie selbst von ihren Lehrern erfahren durften. Ganz nach einem der Grundprinzipien des Judo-Gründers Professor Jigoro Kano: Ji-ta-kyo-ei (gemeinsames Gedeihen).
Daran sieht man auch, dass Judo nicht „nur“ ein Sport, sondern auch Lebensweg und Philosophie ist. Wer lange Judo betreibt und sich intensiv mit dieser Kampfkunst auseinander setzt, wird ein Teil davon. Die Grundprinzipien des Judo werden dann nicht nur auf der Matte angewandt sondern werden zu einem Teil des Lebens.
Wer Judo live und ganz in der Nähe erleben möchte, hat am Sonntag, 15. Mai 2011 in Rorschach die Gelegenheit. In der Seminarsporthalle findet das 21. Gürtelturnier für Schüler statt. 120 bis 170 Schülerinnen und Schüler aus der ganzen Ostschweiz messen sich im Zweikampf. Infos unter www.jjjc.ch. Der Eintritt ist frei und Zuschauer sind herzlich willkommen.